Schmerztherapie - Migräne und Spannungskopfschmerz

Migräne   -   Wenn Kopfschmerzen chronisch werden ...!
Etwa jeder 10. Bundesbürger leidet unter Migräne, dabei sind ca. 4-mal mehr Frauen als Männer und etwa 25 % aller Kopfschmerzpatienten von dieser Erkrankung betroffen. Häufig tritt Migräne schon im Kindesalter auf, jedoch trifft sie den Menschen vor allem in seinen produktivsten Jahren: Aus der Arbeit gerissen werden vorrangig Menschen zwischen dem 15 und 55. Lebensjahr. Volkswirtschaftliche Kosten entstehen daher nicht nur durch die Akut-Behandlung (jährlich 3,4 Milliarden DM) sondern insbesondere auch Arbeitsausfalle (etwa 7 Milliarden DM pro Jahr); jeder Migräne-Patient ist im Durchschnitt 10 -16 Tage pro Jahr arbeitsunfähig.

Migräne-Kopfschmerz ist ein in Attacken auftretender, ca. 4-72 Stunden anhaltender, meist halbseitiger, pulsierend, pochender Schmerz besonderer Stärke, der unter körperlicher Aktivität zunimmt und meist von vegetativen Zeichen begleitet ist (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Lärm- oder Lichtscheue). Zusätzlich gibt es als Vorboten sog. Aura-Zeichen wie Lichtblitze, Lähmungserscheinungen, Verwirrtheit, Schwindel oder andere neurologische Sensationen, die eine „klassische Migräne" ausmachen.

Etwa 50 % aller Migräne-Patienten therapieren sich mittels selbst gekaufter Schmerzmittel und suchen keinen Arzt auf. Das Gefühl als „Drückeberger" oder unverstanden abgeschoben zu werden ist verbreitet. Gerade auch durch häufiges Wechseln der Apotheke kommt es hier zum Kontrollverlust: Die meist als harmlos eingestuften Präparate haben teilweise schwere Nebenwirkungen, die noch heute häufig eine Dialysebehandlung wegen eines Schmerzmittel-bedingten Nierenversagens zur Folge haben! -10 % aller Diatysepatienten sind Migräniker!

Alternativ kommen andere Kopfschmerzformen vor, die sich durch eine ausführliche Befragung, ein Kopfschmerz-Tagebuch und eine körperliche Untersuchung abgrenzen lassen, Biidgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) kommen zum Einsatz wenn Schmerzen streng einseitig sind, besondere neurologische Ausfälle geschildert werden oder Migräne erstmalig nach dem 25. Lebensjahr auftritt.

Typische Auslöser (Trigger) führen zur Migräneattacke, d.h. sie bringen bildlich das bereits gefüllte Fass zum Überlaufen. So befinden sich im „Fass" vererbte Aspekte, allgemeine Anspannung oder charakterliche Züge (Migräniker sind oft sehr „korrekte" Mensch), hinzu treten nun Trigger wie Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, bestimmte Nahrungsmittel, Stress oder hormoneile Faktoren; irgendwann ist die „Migräneschwelle" überschritten und der Anfall kommt.

Seelische Belastungssituationen sind heute wichtige Faktoren, die einen chronischen Kopfschmerz bahnen und aufrechterhalten. Aktuelle Untersuchungen belegen, üass gerade Stresserieben, Ängste oder auch eine Unzufriedenheit am Arbeitsplatz Kopfschmerzen auslösen können. Hier ist ggf. neben der schmerztherapeutischen Versorgung auch an eine psychosomatische Behandlung zu denken, gerade wenn sich Migräne bereits im Kindesalter manifestiert; Leistungsanspruch ist hier ein Faktor. Körper und Seele sind eine Einheit – auch wenn Migräne keine primär psychische Erkrankung darstellt!

Die Entstehung einer Migräneattacke erklärt man sich heute über eine außerordentliche Freisetzung des natürlichen Botenstoffs Serotonin. Dieser körpereigene Stoff führt zu einer anfänglichen Verengung der Hirngefäße, dies verringert die Hirndurchblutung und führt zu möglichen neurologischen Ausfällen (Aural. Die eigentliche Schmerzphase entsteht durch die reaktive Erweiterung der Gefäße und eine Mehrdurchblutung ähnlich einer sich stark wiedererwärmenden, eiskalten Hand über dem Ofen.

Ziel einer oft langwierigen Migräne-Behandlung sind also eine Normalisierung in der Serotontn-Ausschüttung und eine Reduzierung von Triggerfaktoren (Anfallbehandlung). Ziel muss es ebenso sein, eine Harmonie im gesamten Körper zu erlangen. Hierzu dient die Intervalltherapie, die helfen soll, weniger Anfälle zu haben, sowie Stärke und Dauer der Anfalle zu senken. Entspannungstraining und Stressbewältigung stehen hier an erster Stelle; Akupunktur, Neuraltherapie oder auch medikamentöse Verfahren können dieses Ziel erreichen helfen. Häufig ist erst eine Kombination verschiedener Therapien der Schlüssel zum Erfolg. Bei der Behandlung ist vor allem Geduld gefragt, denn eine ausreichende Behandlung kann durchaus mehrere Monate dauern.

Migräne - Welche Therapieansätze gibt es?
Fühlen Sie sich bitte nicht von der Fülle an Behandlungsmöglichkeiten „erschlagen"; nicht alle Verfahren sind für Sie geeignet: Ein erfahrener Schmerztherapeut sollte mit Ihnen zusammen einen Therapieplan festlegen.
Verschaffen Sie sich einfach einen Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten bei Migräne. Die einzelnen Behandlungen sind kurz erläutert, Jedoch sollten Sie sich über die bei Ihrer Krankheit möglichen Therapieansätze individuell beraten lassen.

Entspannungstherapien = Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training können helfen Alltagssorgen zu verarbeiten. Probleme fuhren unbewusst zu einer Verkrampfung des gesamten Körpers, Entspannungstechniken oder Stressbewältigung mit Musik
Ordnungstherapie = Ordnen der Lebensgewohnheiten bringt dem Körper einen entspannteren Tagesablauf. Unregelmäßigkeiten im Alltag schaden und bescheren uns Menschen stets zusätzliche Belastungen.
Darmsanierung = Ernährungsumstellung, um saure Stoffwechselprodukte zu verringern und saure Gewebe zu entsäuern. Die Entgiftungsfunktion des Darms wird durch Gabe von normalen Darmkeimen gestärkt und eine Überbesiedelung mit potentiell krankheitsfördernden Bakterien im Darm verhindert.

Blockade des Cervicalen Grenzstranges = Nervengeflechte des sympathischen Grenzstranges am Hals. Eine örtliche Betäubung an diesen Teil des vegetativen Nervensystems führt zu einer Senkung der Muskelspannung und zur Steigerung der Durchblutung im versorgten Bereich.

Blockade des Ganglion sphenopalatinum = Nervengeflecht der Schädelbasis, das einen wesentlichen Anteil an der Durchblutung und Regulation der Kopf-Gesichtspartie sowie der Nasennebenhöhlen hat.
Therapeutische Lokalanästhesien = lokale Spritzen zur örtlichen Betäubung an bestimmte schmerzhafte Strukturen (Muskeln, Bänder, Gelenke uàw.) durchbrechen vegetative Blockaden u. lokale Verkrampfungen.

Neuraltherapie = Einspritzen von Mitteln zur örtlichen Betäubung (meist Procain} an schmerzhafte oder ¡n Reflexkreise eingebundene Strukturen, um im Segment eine Regulation gestörter Funktionen zu erreichen.
Procain-Infusionen (Endoneuraftherapie) = Tropflösung eines Mittels zur örtlichen Betäubung, um über den Blutweg eine Entspannung der Muskulatur, ein Bremsen des vegetativen Nervensystems und eine bessere Durchblutung der Organe und Muskeln zu erreichen sowie eine Übersäuerung der Gewebe zu verringern.

Störfeldtherapie = Einspritzen von Mitteln zur örtlichen Betäubung (meist Procain) an Strukturen, die in Reflexkreise des Körpers eingebunden sind, um Erkrankungen außerhalb des betroffenen Segmentes zur Regulation zu bewegen. So können die Mandeln, die Zähne oder die Schilddrüse „schuld" an Ihrer Migräne sein...


Ozontherapie = Eigenblutentnahme aus einer Vene und Anreicherung mit Ozon mit anschließender Rücktransfusion unter sterilen Bedingungen: Dies führt zu einer allg. Durchblutungsfördemng und wird bei arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen, Virusinfekten sowie zur allgemeinen Regeneration eingesetzt.
TENS = Reizstrombehandlung mittels handlichem Stimulationsgerät, die daheim selbst angewendet werden kann.
Durch elektrische Ströme über Hautelektroden wird die Muskulatur gelockert, schmerzleitende Nervenimpulse gebremst und die Durchblutung lokal gefördert.

Medikamentöse Therapie = Behandlung z.B. mit „Triptanen" zur akuten Intervention oder zur Intervallhandlung mit sog. Betabiockern, Pestwurzelextrakt oder Johanniskraut. Ebenso ist eine homöopathische Therapie denkbar um die Konstitution des Menschen wieder aufzubauen.

Magnesium = Körpereigenes Salz, dass den lonenhaushalt stabilisiert und das Vegetativum bremst. Gefäßmuskeln verkrampfen seltener und führen so zu einer entspannteren Durchblutung auch des Gehirns.
Wir können Sie über ein in Ihrem Fall sinnvolles Behandlungskonzept informieren.

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